Gartentipps

Das Hochbeet

 DAS HOCHBEET

Das Hochbeet ist vereint mehrere positive Eigenschaften, die ein Gärtner zu schätzen weiß. Zum einen ist ein Gärtner ohne Bücken möglich - damit ist diese Anbauform rückenschonend und vor allem im hohen Alter leichter zu bewirtschaften. Zum anderen ist es ein gliederndes Element im Garten und kann durch die richtige Plazierung den Garten "spannender" machen. Hochbeete sind ideal für "Rückengeschädigte" und Rollstuhlfahrer. Einmal aufgebaut können an ihnen Saat, Pflanzung, Pflege und Ernte in nahezu aufrechter Haltung oder sitzend erledigt werden. Ebenso bieten sie die Möglichkeit, auch auf schlechten Böden Nutzpflanzen anzubauen.

SINN UND ZWECK


- Kein Bücken und damit ein erleichtertes Arbeiten

- Früherer Kulturbeginn durch Wärme die bei Abbauprozessen entsteht

- Längere Kulturzeit durch Wärme die bei Abbauprozessen entsteht

- Verwertung der Gartenabfälle.

- Gute Nährstoffversorgung

- Trotz ungeeigneter Böden ist eine Kulturführung möglich -> Hochbeet wird auf "schlechten" Boden aufgesetzt


Hochbeet Maße
Hochbeet Maße

BAUMATERIAL UND GRÖSSE

Als Baumaterial lassen sich, in der billigsten Variante, ungeschälte Fichtenstangen verwenden. Unbehandelte Holzbohlen binden sich als natürlicher und beständiger Baustoff ebenfalls sehr gut in das Gartenbild ein. Um eine ausreichende Lebensdauer des Hochbeetes zu erhalten, sollte die Bohlenstärke etwa 40 mm betragen. Um einen bequemen Zugriff in unverkrampfter Haltung auf die angebauten Kulturen zu haben, sollte das Hochbeet in der Regel folgende Maße einhalten: Breite 120-150 cm. Dieses Maß gilt, wenn von beiden Seiten ein Zugang zum Hochbeet möglich ist. Ist dies nur einseitig möglich, dann gelten für die Breite 60-75 cm. Höhe 80-100 cm

BAU DES HOCHBEETES

Grundsätzlich ist unabhängig vom gewählten Baumaterial auf eine stabile Bauweise zu achten, denn zum einen darf das Gewicht, welches das eingefüllte Substrat hat, nicht unterschätzt werden. Nach dem Festlegen von Form, Ausmaß und Ausrichtung im Garten wird der Oberboden etwa spatentief ausgehoben. Die Form des Hochbeetes wird nun mit den Eckpfosten fixiert. Hierzu können Kant- oder Rundhölzer, Metallprofile oder Betonstelen verwendet werden. Hölzer sollten mithilfe von Metallankern so eingebaut werden, dass sie möglichst keinen direkten Bodenkontakt haben.

Wasser beeinträchtigt die Haltbarkeit von Holz
Wasser beeinträchtigt die Haltbarkeit von Holz
Holz vor Feuchtigkeit schützen
Holz vor Feuchtigkeit schützen

SCHICHTAUFBAU

Das "klassische" Hochbeet funktioniert ähnlich wie ein Kompost: Organische Materialien (Äste, Laub etc.) werden von Mikroorganismen abgebaut / umgewandelt. Damit werden Nährstoffe pflanzenverfügbar gemacht und der Abbauprozess selbst erwärmt das Beet. Je nach Schichtaufbau kann dieser Effekt bis zu 3-5 Jahre anhalten - danach muss ein Hochbeet neu aufgesetzt werden.

In der Fachliteratur findet man unterschiedliche Schichtungen, die immer vom groben zum feinen ansteigen. Gehölzschitt, Rasensoden, Laub, Gartenboden und Kompost sind oft genannte Komponenten, die von unten nach oben geschichtet werden. Durch eine relative grobe Schicht im unteren Bereich des Hochbeets kann die Kapillarität des Bodens unterbrochen werden und das Beet ist dadurch schlechter mit Wasser versorgt. Gleichzeitig kann es zu einer regelrechten Dränage des oberen Aufbaus kommen, wenn hier bei der Ausführung nicht einige Dinge beachtet werden:

  • Schicht aus Gehölzschnitt nicht übermäßig dimensionieren (20-30 cm)
  • Hohlräume in der untersten Schicht durch Gartenboden oder Sägemehl füllen
  • Noppenfolie als Feuchtigkeitsschutz an den Außenwänden erleichtert den Gasaustausch - Abbauprozess in tieferen Schichten ist auf ausreichend Sauerstoff angewiesen


Grundsätzlich kann man aber auch auf den Schichtaufbau komplett verzichten. Damit kommen die Aspekte des Schichtaufbaus nicht zur Geltung, sie profitiert aber sonst von allen anderen Vorteilen (kein Bücken, erleichtertes Arbeiten weniger Unkraut etc.) Darüber hinaus muss das Hochbeet nicht alle 3 - 5 Jahre neu aufgeschichtet werden - kleine, jährliche Kompostgaben von 3l/m² sind hier vollkommend ausreichend.