Aktuelles

2012 Der Nichts-Tun-Garten

Gut 80 Gartenpfleger hatten sich im Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Nördlingen eingefunden, um den letzten Vortrag der Fortbildungsserie des Kreisverbandes, „pflegeleichte Gärten“, zu hören.

 

Frau Ulrike Windsperger, Universitäts-Dozentin aus München, referierte hier über den Nichts-tun-Garten, der ohne jäten, gießen und umgraben auskommt und trotzdem ertragreich sein kann.

 

Löwenzahn im Erdbeerbeet

 

Auf humorvolle Art und Weise, schilderte Sie die positive Wirkung von Wildpflanzen auf Kulturpflanzen, die sich vor allem durch unterschiedliche Wurzelsysteme ergänzen. Der Löwenzahn im Erdbeerbeet zum Beispiel, erschließt durch seine lange Pfahlwurzel Nährstoffe aus unteren Bodenschichten, die somit für die flachwurzelnde Erdbeere verfügbar werden und dadurch, auch ohne Dünger, für ein gutes Wachstum sorgen. Darüber hinaus lockert die Wurzel des Löwenzahns den Boden und sorgt damit für ein einen lockeren, durchwurzelbaren Untergrund.

Nicht Gießen und einheimische Pflanzen

 

Regelmäßiges gießen ist beim Nicht-tun-Garten nicht nötig. Es kann sogar den Pflanzen schaden, so Windsperger. Durch die konstanten Wassergaben werden die Pflanzen „verwöhnt“ und bilden weniger Wurzeln aus. Damit sind sie aber immer vom Gießen abhängig, da keine ausreichende Versorgung in Trockenperioden möglich ist. Eine ausreichende Bedeckung des Bodens durch Mulch, trägt ebenfalls zu einem ausgewogenen Bodenhaushalt bei.

Genauso wichtig ist auch der Einkauf der richtigen Pflanzen und des richtigen Saatguts. Hier ist besonders auf die Herkunft zu achten: Lieber einheimische, mehrjährige Sorten verwenden, da diese anspruchsloser und pflegeleichter sind.

 

Mulchen, mulchen, mulchen

 

"Ohne mulchen ist ein Nichts-Tun-Garten nicht möglich", so Windsperg. Vor allem der regelmäßig anfallende Rasenschnitt kann problemlos auf den Pflanzflächen ausgebracht werden. Hier ist zu beachten, dass dieser nicht feucht und zu dick aufgetragen wird. Abgeraten wurde von Rindenmulch, der durch seine Gerbstoffe das Pflanzenwachstum hemmt - Holzhäcksel sind hier eine gut Alternative.