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GP I - Erfolgreicher und umweltgerechter Gemüseanbau im Haus- und Kleingarten

Zur ersten Gartenpflegerfortbildung im Jahr 2014, lud der Kreisverband für Gartenbau und Landespflege Nördlingen in die Klosterschenke in Maihingen ein. Die Auftaktveranstaltung gestaltete dieses Jahr Wolfgang Nixdorf, Gemüsefachberater, Autor von Fachbüchern zum Thema Gemüsebau und Geschäftsführer eines Gemüsebau-Versandhandels.

 

Schwerpunkt seines Vortrags war der erfolgreiche und umweltgerechte Gemüsebau, den er den gut 80 interessierten Gartenpflegern nahe brachte.

 

 

Sortenauswahl

 

Grundsätzlich ist die richtige Sortenwahl entscheidend für den Erfolg. Hier ist auf robustes und widerstandsfähiges Saatgut zu achten, das weniger anfällig gegenüber Krankheiten und Schädlingen ist. Der Profi empfiehlt auch spezielle Ansaat- und Anzuchterden zu verwenden und für eine gleichmäßige Temperatur und Feuchtigkeit zu sorgen. Nach der Keimung ist vor allem das ausreichende Lichtangebot wichtig, das maßgeblich die Qualität der Jungpflanzen beeinflusst.

 

 

Salat

 

Beim Salat ist es notwendig auf die optimale Keimtemperatur von 18-20 Grad zu achten. Deshalb den Salat bis zur Keimung nicht auf die Fensterbank stellen, da hier die optimale Temperatur meist überschritten wird und prozentual weniger Samen aufgehen. Bei den Pflanzabständen gilt je größer desto besser, mindestens 25 cm x 25 cm. Wenn man den Salat in sogenannten Erdpresstöpfen gezogen hat und diesen dann im Beet oder Gewächshaus pflanzen will, die „Töpfe“ nur zur hälfte oder zweidrittel in den Boden einsetzen. Dadurch wird die Kopfbildung verbessert und das Risiko von Salatfäule verringert.

 

Beim Salat sollte man bevorzugt Ganzjahressorten pflanzen, die Läuseresistent und eine gute Schossfestigkeit haben

 

Sortenempfehlungen:

Kopfsalat: Veronique, Ursula, Adrienne

Kopfsalat für Gewächshaus / Frühbeet: Pia, Jolito, Mafalda

Eichblattsalat: Navara, Smile

Eissalat: Relay

Schnittsalat: Redlo, Rosalo, Palosta

 

 

Blumenkohl

 

Um Blumenkohl erfolgreich kultivieren zu können, benötigt man einen schweren, nährstoffreichen und feuchten Boden, so Nixdorf. Dieses sehr gesunde Gemüse sollte man am besten von Ende April bis Anfang Mai pflanzen. Die anspruchsvolle Pflanze sollte in einem Mindestabstand von 50 cm x 50 cm gepflanzt werden und dringend mit einem Netz abgedeckt werden, das den Befall von Schädlingen minimiert. Beim Düngen lieber häufiger wenig düngen, als einmal viel – hier empfiehlt Herr Nixdorf zwei bis drei Düngegaben.

 

 

Tomaten

 

Optimaler Aussaattermin für Tomaten ist der 10. Bis 15. März. Früher macht meist wenig Sinn, da bis dahin noch nicht genug Licht vorhanden ist um ein gutes Wachstum zu ermöglichen. Tomaten werden im Gegensatz zum Salat „tief gepflanzt“, d.h. die Pflanze kann plan oder etwas tiefer als das anstehende Substrat gesetzt werden. Mindestabstände bei der Pflanzung sind 50 cm x 70 cm. Um Krankheiten und Pilzbefall vorzubeugen sollten die Tomatenpflanzen überdacht stehen und gut mit Nährstoffen und Wasser versorgt werden.

 

Sortenempfehlungen: Pannovy, Agro, Corazon, Rubin Pearl, Golden Pearl

 

 

Falscher Mehltau bei Gurken

 

„Durch die richtige Sortenwahl lässt sich der echte Mehltau ausschließen“ so Nixdorf, „der falsche Mehltau kann durch eine trockene Kulturführung verzögert oder ggf. vermieden werden.“

 

Der echte Mehltau ist leicht am dichten, weißen Sporenrasen auf der Blattoberseite zu erkennen, der falsche Mehltau an den gelben flecken auf der Oberseite des Blattes und den grauvioletten Sporenrasen auf der Blattunterseite.

 

Wenn Gurken auf dem Boden kultiviert werden, kann durch die horizontale Blattstellung das Wasser schlecht ablaufen – die Blätter trocknen langsamer ab. Durch das Kultivieren von Gurken mit Rankgerüst kann dies verbessert werden. Die veränderte Blattstellung lässt die Blätter schneller abtrocknen und es kommt zu weniger Pilzbefall.

 

Da Gurken Flachwurzler sind, ist eine Anzucht im Topf grundsätzlich schlecht. Falls man aber keine andere Möglichkeit hat, empfiehlt der Fachmann die Sorte „Katarina“, die auch für Kübel und Topf geeignet ist.

 

Sortenempfehlungen für Gurken die weniger anfällig gegenüber dem falschen Mehltau sind: Schubert, Mertus (Freiland), Zircon, Katarina